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Der Titel eines Podcasts ist meist das allererste, das potenzielle neue Hörer*innen wahrnehmen. Er kann darüber entscheiden, ob jemand weiterscrollt oder reinhört.
Als ich meinen Podcast vor zwei Jahren gestartet hab, stand der Titel relativ schnell fest. Er sollte dieses Gefühl von »warum-reden-immer-alle-vom-ankommen-aber-ich-fühl-mich-überhaupt-nicht-angekommen« widerspiegeln: SIND WIR ENDLICH DA?
Aber so schön metaphorische Titel auch klingen – nicht immer checkt man sofort, worum es im Podcast geht. Also hab ich damals einfach »der Podcast übers (Nicht-)Erwachsensein« dran gehangen. Dass das nicht optimal ist, wusste ich – aber mir ist auch nichts besseres eingefallen.
Dann war ich vor ein paar Monaten auf einem Podcast-Event, wo eine Vertreterin und Expertin für Gen Z meinen Podcast auf Spotify gesucht hat, nachdem sie gefragt hat, was ich mache. Ich hab sie nach Feedback gefragt und sie meinte sofort: »Der Podcast muss aus dem Titel!« Natürlich hatte sie recht. Ich muss niemandem sagen, dass es ein Podcast ist. Wer meinen Podcast findet, weiß doch, was es ist. (Aus dem gleichen Grund ist es ein No-Go ein Mikrofon aufs Cover zu packen – ich weiß, dass das trotzdem viele machen. 🤓)
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Am nächsten Tag hab ich direkt den Titel geändert in »Sind wir endlich da? – übers (Nicht-)Erwachsensein«. So richtig zufrieden war ich immer noch nicht – aber mir ist auch erstmal nichts besseres eingefallen.
Bis ich einen Namen für meine Podcast- und Newsletter-Beratung gesucht hab.
Wie euch vielleicht schon aufgefallen ist, hat bei mir beruflich alles irgendwie mit Autos / Mobilität / Straßenverkehr zu tun – also metaphorisch. Angefangen bei meinem Podcast-Cover, dann kam dieser Newsletter mit seinen Rubriken dazu … mittlerweile könnte man sagen: Meine Marke ist Auto. (Dabei mag ich Autos nicht mal besonders. Aber es liegt mir irgendwie auch im Blut, meine Eltern haben eine Autowerkstatt. Wenn ich Motorenöl rieche, denke ich an zu Hause.)
Und als ich so nach einem Namen für mein neues Business-Baby gebrainstormt hab, kam mir eine Idee für meinen Podcast: »Dein Navi für die 30er«! Da war er: mein neuer Untertitel. Und damit auch eine neue Richtung (wie passend, haha). Ich möchte meinen Hörer*innen eine Hilfe dabei sein, sich in den Irrungen und Wirrungen des Erwachsenseins nicht verloren zu fühlen. Der neue Untertitel bringt das viel direkter zum Ausdruck – und dient mit als Leitplanke bei der Entwicklung der Folgen.
Dass meine Hörer*innen »Service« orientierte Folgen mögen, zeigt sich auch in meinen Zahlen. Ich hab mal geschaut, bei welchen es im Vergleich zu den anderen kleine Ausreißer gibt. Zwei davon sind:
#53 Wie werden wir unsere Dopamin-Sucht wieder los?
1.222 Downloads (meine meistgestreamte Folge ever)#36 Warum die Zeit zwischen 20 und 30 so anstrengend ist (aka Quarterlife Crisis)
916 Downloads
Die Folgentitel sind nicht ich-zentriert, sondern outward-focused, richten sich nach außen zu meinen Hörer*innen. Und: Sie enthalten SEO-relevante Schlagwörter: Dopamin-Sucht und Quarterlife Crisis. Ein Learning für mich, dass ich in Zukunft viel mehr beachten möchte. Ein paar meiner älteren Folgentitel hab ich schon angepasst.
Mit diesen kleinen Veränderungen versuche ich gerade, meinen Podcast neu zu erfinden. Denn ich glaube, manchmal braucht es gar nicht ein komplett neues Konzept (obwohl ich das auch vereinfacht hab, wie ihr in der letzten Ausgabe lesen könnt) oder gar ein neues Cover. Manchmal braucht es nur eine neue Leitplanke, die dafür sorgt, dass wir nicht vom Weg abkommen.
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Wiedergaben der letzten Folge: 359 ⇧ +27
Gesamtwiedergaben: 6.863 (alter Hoster) + 44.359 (Acast) ⇧ +1.342
Größe des Publikums in den letzten 7 Tagen: 409 ⇧ +51
Follower*innen auf Spotify: 926 ⇨ 0
Follower*innen auf Apple Podcasts: 196 ⇩ -1
Follower*innen auf Instagram: 300 ⇧ +3
Follower*innen auf TikTok: 34 ⇨ 0
🎥 Spotify hat verraten, wie viel einige Video-Podcasts in den Ländern verdient haben, in denen das neue Partner Program bereits verfügbar ist. Hunderte Podcaster*innen hätten $10.000 monatliche Einnahmen überschritten, bei »We’re All Insane« waren es $17.000, bei »Kinda Funny Gamecast« $10.000. Die Top 20 Video-Podcasts im Spotify Partner Program wurden außerdem 24% mehr konsumiert (auf Slide 3). Eine spannende Diskussion dazu gibt’s von Ashley Carman auf LinkedIn.
🎥 Netflix zeigt jetzt auch Interesse an Video-Podcasts und soll laut Business Insider sogar über einen Deal mit Alex Cooper von »Call Her Daddy« nachgedacht haben.
🎥 Was bringt es, einen Podcast nur als Audiogram (Video mit Standbild) auf YouTube hochzuladen? Nicht viel. Warum, erklärt Chris Stone.
🎥 Laut WARC Media ist die Nutzung von Video-Podcasts in den USA innerhalb von zwei Jahren stark gestiegen: von 28% auf 40%, die das Video aktiv beim Hören gucken. Die Zahl der Leute, die Audio only hören, sei von 43% auf 31% gesunken.
🎥 Digiday hat mal nachgefragt, wie Podcaster*innen und Firmen messen, wie sich eine Videostrategie auf die Reichweite ihrer Podcasts auswirkt.
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Influencerin Tanja Makarić startet mit »The Bad Guy« ihre Villain Era. Immer sei sie »die Böse« gewesen – jetzt nimmt sie das Narrativ selbst in die Hand.
Das Gesundheitssystem kollabiert. Über die Konsequenzen spricht Dr. Laura Dalhaus in »5 Minus« mit Menschen, um Ideen und Lösungswege zu entwickeln.
»OZ. Graffiti-Künstler. Schmierfink. Rebell.« begibt sich auf die Suche nach dem Menschen hinter dem Graffiti-Pseudonym, der Hamburg bunter gemacht hat.
Wie hat eine Deutsche es geschafft, ein internationaler Megastar zu werden und zu bleiben? »Das Imperium Heidi Klum« beleuchtet der gleichnamige Podcast.
Die Trailer der neusten Podcasts als Playlist zum Durchstöbern und Entdecken:
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Ich habe meinen Podcast im letzten Jahr auch umbenannt. Habe allerdings das "Podcast" im Namen gelassen. Stimmt, eigentlich ist es überflüssig. Aber ich finde, es stört auch nicht und für mich klingt es runder.
Du hast völlig recht - man muss nicht gleich alles neu erfinden. Wenn die Inhalte gut passen, dann reicht es, die Verpackung anzupassen.