Wie lang kann ich noch so weitermachen? 🥲
2025 knackt mein eigener Podcast die magische Zwei-Jahres-Marke – aber von Erfolg bin ich noch weit entfernt.
Das hier ist BEIFAHRERSITZ, ein Newsletter darüber, wie es wirklich ist, einen eigenen Podcast zu machen. Spoiler: sehr holprig. Ihr wollt mitfahren? Dann einfach hier kostenlos einsteigen:
2025 knackt mein eigener Podcast die magische Zwei-Jahres-Marke. Wie ich hier schon mal geschrieben habe, besagt der Indie-Podcast-Report von PodMatch, dass ein Podcast im Schnitt zwei Jahre oder 100 Episoden braucht, um erste Erfolge zu sehen. (Erfolg ist natürlich relativ.) 93% der Podcasts hören vorher auf. (Kann ich verstehen.) Und auch wenn ich mich auf Events mit Podcaster*innen unterhalte, die von ihrer Arbeit leben können, sagen viele, dass es mindestens zwei Jahre bis zum ersten Durchbruch gedauert hat.
Aber selbst mit Geduld und Durchhaltevermögen ist wahnsinnig schwer ohne Reichweite. Sei es jetzt die eigene oder die eines anderen. Denn wenn man sich die Erfolgsgeschichten vieler Podcasts so anhört, dann klingen sie doch ähnlich: Jahrelang Content abliefern – bis ein Promi auf dich aufmerksam wird und deinen Podcast öffentlich empfiehlt. (Promi lässt sich hier durch jeden Menschen / jede Marke / jede Plattform mit großer Reichweite ersetzen.)
Klar, guter Content setzt sich durch und so – aber ich seh davon gerade wenig bei mir selbst. Meine Downloadzahlen sind eher rückläufig und so langsam frag ich mich, wie lange ich den Podcast noch weitermachen kann. Pro Woche geht mindestens ein Tag dafür drauf. Plus: Ich müsste eigentlich noch einen Tag pro Woche für Social Media dranhängen, wenn ich so viel posten würde, wie ich eigentlich vorhabe. Das wären jede Woche zwei Tage Arbeit, für die ich kein Geld bekomme. 🥲
Für alle, die noch nie in meinen Podcast reingehört haben: Die regulären Folgen sind komplett geskriptet und zwischen 5 und 10 Minuten lang. Meine Idee war damals: Eine Folge soll sich anfühlen wie ein Artikel in der NEON damals. (Ich hab früher bei NEON in der Online-Redaktion gearbeitet, bis erst die Zeitschrift und dann später auch das Onlineangebot eingestampft wurden.) Dass die Folgen so kurz sind, macht es einfach, in den Podcast einzusteigen und war immer mein USP. Und dass alles journalistisch aufbereitet ist. In jede Folge fließt sehr viel Recherche.
Einen ersten Schritt in Richtung Entlastung bin ich gegangen, als ich beschlossen habe, jede zweite Folge mit meiner Freundin Ivy aufzunehmen. Wir sprechen jeweils über das Thema aus der vorigen Folge. Dadurch muss ich nur zwei statt vier Skripte im Monat schreiben. Trotzdem: Ich kann mir nicht ewig leisten, zwei Tage die Woche ohne Bezahlung zu arbeiten.
⚠️ Deswegen würde mich wahnsinnig interessieren: Wie macht ihr das mit eurem Podcast? Wann habt ihr gemerkt, dass sich eure Arbeit auszahlt? Und wie habt ihr diese Zeit dazwischen überbrückt? Was war euer größter Wachstumshebel?
Ich überlege, ob ich mein Podcast-Konzept 2025 so anpassen muss, dass ich möglichst wenig Arbeit damit habe. Aber dann hab ich Angst, dass die Qualität nachlässt – und mein USP verschwindet. Ein USP kann manchmal aber auch bedeuten, dass es niemand so macht, weil es nicht funktioniert. 🫠
So haben sich meine Downloads über das Jahr hinweg entwickelt. Im März gab es einen großen Ausschlag, weil ein kurzer Werbespot für meinen Podcast in anderen Podcasts lief. Im Juli hab ich eine Sommerpause gemacht. Aber ihr seht: Alles in allem hat sich da nicht wirklich viel getan. Gegen Ende des Jahres wird der Ausschlag eher etwas kleiner.
Wenn ihr mir ein Weihnachtsgeschenk machen wollt, dann hört doch gerne mal über die Feiertage in meinen Podcast rein – und gebt mir Feedback! (Die meisten Folgen sind ja nur 5 bis 10 Minuten.) Was gefällt euch besonders gut? Was kann weg? Was würdet ihr verändern? Unter meinen Hörer*innen habe ich schon eine Umfrage gestartet, nur leider haben erst drei Personen mitgemacht, haha.
Ich will hier aber nicht nur rumheulen. Mein Spotify Wrapped sah ganz okay aus. (Falls ihr euer Wrapped for Creators noch nicht angeschaut habt, dann macht das mal!)
Für 36 Menschen, war ich der meistgehörte Podcast. 2023 waren es 34. Zwei Top-Fans in einem Jahr gewonnen – was für ein Erfolg. 😂
Bei so kleinen Zahlen wie meinen ist es natürlich nicht schwer, sie zu verdoppeln. 😅 Aber: Nächstes Jahr knacke ich auf jeden Fall die 1000 Follower*innen auf Spotify!
Dies ist die letzte Ausgabe vom BEIFAHRERSITZ für dieses Jahr. Ich mache zwei Wochen Pause und bin dann am 7. Januar wieder für euch da. ❤️
Macht’s euch schön und lasst euch nicht so stressen. 2025 wird alles besser!
Wiedergaben der letzten Folge: 396 ⇩ -14
Gesamtwiedergaben: 6.863 (alter Hoster) + 42.573 (Acast) ⇧ +618
Größe des Publikums in den letzten 7 Tagen: 547 ⇩ -48
Follower*innen auf Spotify: 907 ⇩ -3
Follower*innen auf Apple Podcasts: 202 ⇧ +2
Werbeeinnahmen durch Ads bisher im Dezember: 4,81 € ⇧ +1,28 €
Follower*innen auf Instagram: 294 ⇧ +5
Follower*innen auf TikTok: 33 ⇨ 0
🏅 Podius stellt die deutschen Podcast-Charts des Jahres vor (Spotify und Apple Podcasts zusammen), auf Platz 1 landet »Mord auf Ex«.
🔮 28 Podcast-Expert*innen haben CoHost ihre Prognosen für 2025 verraten, darunter James Cridland, Arielle Nissenblatt und Bryan Barletta.
⚰️ Sounds Profitable hat eine neue Studie zu True-Crime-Hörer*innen veröffentlicht.
⭐️ Apple Podcasts führt personalisierte Kategorien mit iOS 18.2 ein.
💬 Das neue Tool Station soll sowas sein wie »Discord für Podcasts«.
📺 Podcasts werden gern auf dem Fernseher konsumiert: 400 Millionen Stunden pro Monat, wie YouTube berichtet.
📍 Jasmin Bauomy veranstaltet zum zweiten Mal ein Retreat für Audioschaffende in Europa: »The ECCO«. Bis zum 12. Januar kann man sich bewerben.
Im Auslandspodcast »Acht Milliarden« vom Spiegel erscheint die vierteilige Serie »Avignon: Der Prozess Pelicot« über das Gerichtsverfahrens, das schon vor Urteilsspruch Geschichte schreiben dürfte.
»Plus Ultra« zeichnet den Weg in den Dreißigjährigen Krieg nach – denn um die Gegenwart besser zu verstehen, braucht es eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.
Die erste Depression erwischt sie mit 14. »Antonias Weg« aus der Depression ist lang: Klinik statt Schule, Suizidgedanken, Therapie, Einsamkeit und innere Dämonen.
In der gleichnamigen Hörspielreihe ermittelt der berühmte Wissenschaftler »Professor van Dusen« in 79 Fällen auf der ganzen Welt.
Das Leben ist ein Dauer-Struggle. Wir werden krank, verlassen, gekündigt, gemobbt … »Und jetzt?« hilft bei der Suche nach einer Antwort.
Die Trailer der neusten Podcasts als Playlist zum Durchstöbern und Entdecken:
Ihr habt auch einen neuen Podcast? Schreibt an hallo@beifahrersitz.online.
Ich geh mal davon aus, dass du dich für Podcasting interessierst? Dann schau dich doch mal im Archiv von BEIFAHRERSITZ um. Zum Beispiel:
🔮 Podcast-Prognosen 2025: Was die deutsche Branche erwartet
📖 Dieses Buch sollten alle Podcaster*innen gelesen haben
🚀 Als Gast in großen Podcasts: Wie du dadurch deine eigene Reichweite steigerst
🔧 Diese Tools sollten Podcaster*innen kennen
🎥 Video-Podcast: Einfach eine Kamera mitlaufen lassen? Ähm, ja ...
Hey Denise, Danke fürs Teilen. Habe nach dem Lesen selbst auch wieder über das Thema nachgedacht.
Ich höre es von anderen Podcaster:innen auch, dass die Downloads sinken. Bei mir auch. Obwohl ich mehr und zielgruppenspezifischen Content anbiete. Es ist sicher immer individuell, in meiner Nische (Interviews mit Ausdauersportler:innen) gibt es zunehmend mehr Podcasts dieser Art. Vielleicht klingt es hart, aber mein ursprünglicher USP (diese Art Gespräche gab es zum Launch 2022 einfach nicht wirklich) wurde etwas verwässert. Und was ich auch gemerkt habe: Wenn man mit einer gewissen Art von Content/Themen startet, dann aber im Verlauf andere Themen bespielen möchte, weil sie einem selbst wichtig sind, dann kann das leider auch zu einem rückläufigem Wachstum führen.
Zur Monetarisierung: Bei mir waren es ca. 1,5/2 Jahre bis es mit Werbepartnern geklappt hat. Meine Erfahrungen dazu habe ich in dieser Sekunde bei LinkedIn geteilt.😅
Meine größten Wachstumshebel waren Gäste an sich, dann aber auch zu schauen/direkt zu fragen, worüber sie gerne sprechen und wie sie es am ehesten teilen würden. Konsequent immer auch Podcast-Verleihsets bestehen, wenn Gäste kein Mic hatten - damit der Podcast immer für eine gewisse Qualität steht. Das ist das häufigste Feedback, das ich höre. Und ich habe angefangen, mich nicht mehr dafür zu schämen, an sehr vielen Stellen oder in Alltagssituationen von meinem Podcast zu erzählen. Mundpropaganda ist auch ein Marathon :D
Lieben, aufrichtigen Dank für dein stetiges Aufrichtigsein! Das ist ja in diesen Show-off-Selbstvermarktungszeiten so wunderschön. Vielleicht kann das ja ein kleiner Erfolg sein für dich: Ich bin nicht wirklich Kernzielgruppe deines Podcasts. Aber weil es diesen Newsletter hier gibt, weiß ich mehr über den Podcast als sechsunsdrölfzig Prozent deiner Stammhörenden.